Ausstellungseröffnung in Wernigerode

Mit der Eröffnung der Fotoausstellung „NachtZüge“ sowie fünf weiteren Präsentationen im Museum Schiefes Haus haben der Kulturverein und die Stadt Wernigerode, welche das Bauwerk für über eine Million Euro restaurieren ließ, ein Zeichen gesetzt. Die neue Attraktion, die für nur einen Euro Eintritt besichtigt werden kann, bereichert die Attraktivität der Harzstadt. Zur Einweihung des Hauses, das schiefer ist als der Turm in Pisa, kamen am 24. März 2012 neben rund 200 Gästen auch der Wernigeröder Oberbürgermeister Peter Gaffert, der Vorsitzende des Kulturvereins Rainer Schulze, der Rektor der Hochschule Harz Prof. Dr. Armin Willingmann, Dozent Prof. Martin Kreyssig, Kurator Florian Fischer und der Geschäftsführer der Harzer Schmalspurbahnen GmbH Matthias Wagener. Ebenfalls anwesend waren die beteiligten Fotografen Jonas Ludwig Walter und Olaf Haensch.

Impressionen von der Eröffnung (Fotos: © Harzer Schmalspurbahnen GmbH):


Auszug aus der Eröffnungsrede von Prof. Martin Kreyssig:

„Energie ist in den technischen Errungenschaften der Postmoderne kaum mehr sichtbar. Kräfte sinnlich zu erfahren, gelingt selten. Die Potentiale sind eher versteckt. Leitungen sind in der Erde vergraben, der Auspuff einer Limousine duckt sich verschämt unter deren Karosserie. Dabei verbrauchen wir weiterhin sehr viel Energie, aber unser Selbstverständnis wandelt sich. Da freut es, wenn der Fotograf Olaf Haensch herausarbeitet, worum es bei einer Dampflokomotive geht: Energie, Kraft, Dampf, Hitze, Bewegung. Eine Zeitmaschine auf Rädern, die aus der mechanischen Vergangenheit grüßt. Der dampfende Vorgang zieht jedes Jahr Tausende Touristen in ihren Bann, schließlich durchqueren seit 1887 Schmalspurbahnen die raue Harzlandschaft. Aber Olaf Haensch überhöht dieses nostalgische Ereignis auf magische Art: Er fotografiert Schwarze Löcher.
[…]
Olaf Haensch trägt Dampf, Energie und Licht zusammen und inszeniert auf großer Bühne. Er entreißt der Nacht, der nächtlichen Natur die schwarzen Umrisse, kontrastiert die weissen Schwaden in gleißendem Gegenlicht. Er zaubert mit Licht Orte magischer Spannung. Dabei entfalten besonders die Aussenaufnahmen ihre Wirkung durch die Reduktion des Raumes, der Farben und durch die Tiefe der Komposition. Der Nacht, der Unsichtbarkeit entrissen, blenden uns diese Schatten – schwarze Löcher.“

(Mit freundlicher Genehmigung der Hochschule Harz, © Prof. Martin Kreyßig anlässlich der Ausstellungseröffnung Museum Schiefes Haus in Wernigerode am 24. März 2012.)

Webseite der Harzer Schmalspurbahnen GmbH mit weiteren Fotos
Webseite des Museums Schiefes Haus
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